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DIE Checkliste für DEINEN Bike Kauf

Es ist wie Weihnachten, oder Geburtstag – oder evtl. beides? Wenn man sich ein neues (gebrauchtes) Bike kauft, ist auf jeden Fall die Vorfreude riesig. Um diese Freude bei der ersten Fahrt oder bei der Bezahlung eines neuen Bikes weiterhin aufrechtzuerhalten, sind auf einige wichtige Punkte zu achten.

In diesem Beitrag möchte ich euch gerne eine Checkliste zur Verfügung stellen, die ihr auf jeden Fall bei einem Motorrad-Kauf beachten solltet. Mit dieser Checkliste habt ihr die Möglichkeit, den Preis besser zu verhandeln und könnt auch besser auf eine Reparatur und einen Service und dessen kosten vorbereiten.
Um perfekt vorbereitet zu sein, solltet ihr auf jeden Fall mein Motorrad 1×1 betrachten und ganz besonders die Auswahl von eurem Bike.

Grundwissen schaffen

Ihr habt euer neues Bike im Blick und sucht schon gespannt auf KFZ-Portalen nach einem Anbieter? Davor sollte ihr euch aber auf jeden Fall über gewisse Eigenschaften im Klaren sein:

Ersatzteile

Es kann immer wieder vorkommen, dass ihr aus Versehen mal das Bike um schmeißt oder ein Teil abbricht. Wichtig dabei ist zu wissen, dass überhaupt ein Ersatzteilmarkt existiert, auf dem ihr (wenn auch oft überteuert) neue Teile kaufen könnt, um euer Bike wieder in den vollen Glanz zu bekommen. Ich nutze dabei gerne Ebay-Kleinanzeigen, Ebay, Louis, Foren, Facebook-Gruppen und die Google. Oftmals gibt es schon eingefuchste Anbieter, die ein ganzes Ersatzteillager für ein Bike besitzen (beispielsweise Honda CB 500 PC26/32 oder eine SV650 vor 2003).

Verschleißteile

Ein Bike zu kaufen ist der einfache Teil, ein Bike zu verhalten dafür der deutlich schwerere Teil. Neue Scheibenbremsen die über 400 € oder Sondergrößen für Reifen sind oftmals Eigenschaften, die sehr teuer werden können. Daher ist es wichtig zu wissen, was Teile wie Bremsbacken, Kettensatz, Reifen, Ölfilter und Bremsflüssigkeit kostet und wie gut dafür die Verfügbarkeit ist.

Preis-Niveau

Um Geld zu sparen, solltest Du Dir die Preisspanne für Dein Bike anschauen. Wie alt sind die Motorräder, wie viel Kilometer haben sie, und vor allem wie wurden sie gepflegt. Gibt es besondere Typen von Motorradrädern? Wurden Umbauten gemacht, welche evtl. nicht eingetragen sind oder gibt es besonderes Zubehör, die den Preis rechtfertigen?
Darüber sollte man vor dem Kauf im Klaren sein, um sich auch nicht besonders extravagante Eigenschaften einreden zu lassen.

Testberichte / Lebenszeit

Um die Nachhaltigkeit des Motorrads zu prüfen, könnt ihr euch auch auf Testberichte Stützen und im besten Fall auf Langzeittests. Es bringt euch dabei nichts, ein Video anzuschauen, welches über die ersten 1500 km handelt – das ist eher weniger Aussagekräftig. Interessant ist auch der Fakt, dass es Motorräder auf dem Markt gibt, die durchaus über 20 Jahr alt sind – und das bedeutet doch einiges.

Motorrad-Eigenschaften

Nun habt ihr euch ein gutes Grundwissen aufgebaut und könnt auf die genauere Anbieter-Suche gehen. Dabei gibt es einige sehr wichtige Punkte, die ihr keinesfalls ignorieren oder verharmlosen solltet.

Achtung
Ganz besonders achtsam sollte man bei Motorrädern sein, welche beispielsweise 14 Jahre alt sind und 6.000 km gefahren wurden. Zwei Eigenschaften bringen mich dabei zum Nachdenken: Wurde am Tacho geschraubt? Bei dem Kilometerstand hat das Bike doch eher Standschäden?
Wenn der Verkäufer euch glaubhaft machen möchte, dass trotz der Standzeit der Service eingehalten wurde, und alle Dichtungen und Flüssigkeiten gewechselt wurden, lasst euch auf jeden Fall den Servicebericht und die Rechnung zeigen – wenn nichts vorgewiesen werden, sollte man ohne Fachkenntnisse dann doch die Finger davon lassen.

Leistungsbeschränkung

Als Fahranfänger solltet ihr auch darauf achten, ob ihr überhaupt das Bike fahren dürft? Ist das Bike gedrosselt, oder müsst ihr dafür nochmal Geldaufbringen, um eine Drossel einzubauen.?

Bikegröße

Seid ihr eher etwas kleiner oder größer, dann solltet ihr auch spätestens bei der Probefahrt darauf achten, ob ihr mit dem Motorrad und dessen Größe klarkommt.

Die Preisdrücker

Nun habt ihr gutes Grundwissen über das Bike, welches ihr in den Fokus genommen habt. Nach einer Terminvereinbarung mit dem Verkäufer solltet ihr keinesfalls auf eine Probefahrt verzichten. Den eine Probefahrt bietet euch die Möglichkeit, den technischen Zustand zu prüfen und den Preis später argumentativ zu drücken. Auf folgende Dinge solltet ihr dabei auf jeden Fall achten:

Kette

In diesem Bild seht ihr den schlechtesten Zustand einer Kette 🙂

Den Zustand der Kette könnt ihr Anhang wenigen Indikatoren sehr gut erkennen:
– Ist die Kette trocken oder geschmiert?
– läuft die Kette beim Drehen gleichmäßig?
– sind die Glieder immer gleichmäßig zueinander oder bilden sie Ungleichmäßigkeiten?
– wie sehen die Kettenblatt-Zähne aus? Bild sie sogenannte Haifisch-Zähne, sind schon große Einrundungen im Kettenblatt zu verzeichnen?

Quelle Kette: https://www.pinterest.de/pin/744993963348094154/

Reifen

Beim Reifen sollte vor allem auf Verschleiß und Alter geachtet werden. Ist eine Mindestprofiltiefe von 1,6 mm an allen Reifenbereichen gegeben? Ist das Reifenalter unter 5 Jahren? Hat der Reifen auffällige Laufflächenschäden?

Gabel und Dämpfer

Die Dämpfung des Bikes ist ein wichtiger Bestandteil und kann bei Schäden zu großen Kosten führen. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Gabel und der hintere Dämpfer nicht feucht ist. Das würde bedeuten, dass sie undicht sind und das kann sehr teuer werden. Auch das Verhalten ist wichtig, beispielsweise kann vorne im Stand kräftig ein gedämpft werden. Dann sollte darauf geachtet werden, dass der Dämpfer nicht im Rohr anstößt. Das würde bedeuteten, dass die Gabel deutlich zu weich ist. Auch sollte beispielsweise darauf geachtet werden, dass die Gabel wieder gleichmäßig aus federt. Ist das nicht der Fall, kann es sein, dass das Innere nicht mehr richtig in Takt sein kann.

Schäden, Abnutzungen, Umbauten

Wie sieht der Gesamtzustand des Bikes aus? Gibt es Schäden, Dellen oder Abnutzungen (wie beim Sitz oftmals der Fall ist). Gibt es Lackschäden? Gibt es technische Änderungen oder Umbauten und sind diese eingetragen (ABE, E-Nummer, KFZ-Schein)? Und ganz wichtig – ist der DB-Killer richtig verbaut.

Flüssigkeiten

Beim Verkäufer sollte auch nachgefragt werden, wann das letzte Mal die Flüssigkeiten getauscht wurden. Perfekt ist es, wenn der Verkäufer die Rechnungen und das Serviceheft vorlegen kann. Flüssigkeiten wie Motoröl, Bremsflüssigkeit und Kühlflüssigkeit sollten dabei in den Fokus genommen werden – ach und nicht zu vergessen die Blinkerflüssigkeit 😉

Elektronik

Vor allem bei etwas älteren Modellen ist darauf zu achten, ob Änderungen an der Elektronik vorgenommen wurden und diese sorgfältig gemacht wurden. Beispielsweise, dass keine Kabel offen herumliegen. Dass Kabelübergänge gut vor Feuchtigkeit geschützt sind und das Kabelmanagement ordentlich verlegt und geschützt ist.

Service

Eine wichtige Eigenschaft, welche zu hinterfragen ist, wie und von wem wurde der Service gemacht? Große Themen bei alten Motorrädern sind vor allem auch die Prüfung von Ventilspiel und Vergaser (Synchronisierung).

Kauf des Motorrads

Habt ihr euch einen guten Eindruck verschafft – könnt ihr zur Verhandlung vom Preis übergehen. Wenn ihr Mängel festgestellt habt, sprecht diese auf jeden Fall an und noch wichtiger, dokumentiert diese im Kaufvertrag. Außerdem solltet ihr Zubehör und Umbauten dokumentieren, damit ihr nach dem Kauf auch keine Überraschungen habt.

Falls euch diese Checkliste geholfen hat oder ihr Fragen habt, lasst gerne auch ein Kommentar da.

Die Linke zun Gruß

In diesem Sinne,
Die Linke zum Gruß

Euer MatzeFix

Mathias B.

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